12. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst

Künstler:innengespräch: Jihan El-Tahri, The School of Mutants und Tuấn Andrew Nguyễn. Moderation: Marie Helene Pereira. Deinstitutionalisierung des Archivs. Über Geschichte versus Erinnerung

Künstler:innengespräch im Rahmen der Konferenz From Restitution to Repair am 11. September 2022 in der Akademie der Künste, Hanseatenweg, Berlin.
Ausgehend von ihren Beiträgen zur Ausstellung der 12. Berlin Biennale Still Present! haben die Künstler:innen Jihan El-Tahri, The School of Mutants und Tuấn Andrew Nguyễn an einer wirkungsvollen Intervention in das materielle Archiv gearbeitet. Sie betonen die Notwendigkeit, die „Archive der Menschen“, die man in diesem Fall als kollektives Gedächtnis übersetzen könnte, zu durchsuchen und auszugraben. El-Tahri hinterfragt den Zugang zu Archiven und die Art und Weise, wie diese in postkolonialen Kontexten zur Währung werden. Nguyễn konzentriert seine Arbeit und Forschung auf das Schaffen von Erzählformen, die Räume für Gespräche und die Selbsterzählung von nicht erzählten oder vielmehr vergessenen Geschichten eröffnen. Die von The School of Mutants vorgeschlagene Idee der Mutationen lädt uns dazu ein, verschiedene Formen von Imperialismus, in denen auch das bestehende Verständnis von Archiv und Archivierung verankert ist, zu überdenken. In diesem Gespräch wird erörtert, wie Restitutionsdebatten zu einer Reflexion über den Zugang zu Archiven und über deren materielle Nachhaltigkeit führen können und wie die Sprache des Archivs durch verschiedene Ökologien der Erinnerung neu erfunden werden kann. Die letzte Frage in diesem Zusammenhang lautet: Inwieweit lassen wir uns auf bevorstehende und wirksame Akte der Reparatur ein?

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