Slipping through the Cracks

  • 6.9.2022 Dienstag 16 — 18 Uhr
  • 8.9.2022 Donnerstag 16 — 18 Uhr

KW Institute for Contemporary Art
Auguststraße 69, 10117 Berlin
Nicht rollstuhlgerecht

Englisch
Mit: Heiko-Thandeka Ncube

Von der Whitney Biennale 1993 über Okwui Enwezors documenta 11 im Jahr 2002 bis zur 12. Berlin Biennale 2022. Das unterdrückte Subjekt ist heute sichtbarer als je zuvor. Während die Mainstream-Kunstkritik früher die Subjektivität von Künstler:innen negierte, werden heute biografische und dokumentarische Arbeiten heftig diskutiert. Während Kuration früher mit Neutralität assoziiert wurde, wird heute oft erwartet, dass sie sich an herausfordernden politischen Diskursen beteiligt. Sie soll Perspektiven aufzeigen, ein Gleichgewicht zwischen künstlerischer Kontemplation und intellektueller Analyse herstellen. All dies vor dem Hintergrund des westlichen Poststrukturalismus, des intersektionalen Feminismus und der Critical Race Theory. All dies innerhalb eines riesigen Systems von Referenzen, entlang tiefer Archive, zwischen Marketing und Aktivismus.

Es erübrigt sich zu sagen, dass unsere Welt sich in Zeiten großer Dringlichkeit befindet. Es gibt viel, woran wir arbeiten müssen, und es gibt viel zu diskutieren. Wo stehen politisch unterdrückte Künstler:innen jetzt, da sie mehr Sichtbarkeit erhalten haben? Sind sie hier, um zu bleiben, oder schlüpfen sie durch die Lücken? Welche bedeutenden Generationsverschiebungen gab es in den vergangenen Jahrzehnten? Wohin steuert die Identitätspolitik? Wie wird Bedeutung im digitalen Zeitalter vermittelt? Wie wurden kollektive Traumata überliefert und wo tauchen sie wieder auf?

In diesem Workshop setzen wir uns mit Geschichten, Körpern, Erkenntnissen, Ideen und abstrakten Begriffen auseinander, sowohl künstlerisch als auch analytisch. Er verbindet akademische Elemente mit kreativen Übungen und offenen Diskussionen.

Heiko-Thandeka Ncube ist Schriftsteller und Künstler. Seine Arbeit entwickelt sich entlang der Schnittstellen von Subkultur, Migration, politischer Unterdrückung und seiner deutsch-simbabwischen Abstammung. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und der Philosophie an der Freien Universität Berlin studiert Ncube nun Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Klasse von Hito Steyerl.

Fokus-Touren laden zu Erkundungen innerhalb und außerhalb des Ausstellungsraums ein und schärfen unseren Blick, unser Hören und unser Denken anhand ausgewählter Themen. Fokus-Touren sind eine Mischung aus einem öffentlichen Rundgang und einem Workshop. Fokus-Touren und Workshops sind kostenfrei und werden von der Vermittlung der Berlin Biennale organisiert.

Anmeldung über mediation@berlinbiennale.de. Diese Veranstaltung richtet sich ausschließlich an ein BIPoC-Publikum. Die Teilnehmer:innenanzahl ist begrenzt. Die Teilnahme erfolgt nur mit Bestätigungsemail.