Vorgeschlagen von Christopher Wierling
Was wenn Wörter (Welten) an anderen Stellen umbrechen würden, als es die Regeln der Silbentrennung oder das gewohnte Gehör vorschreiben: G-ener-ati-on-en, Fre-unds-c-haft-en, Ges-c-hic-hten, Solid-ar-i-tät. Ve-rs-chlep-pt, en-tre-chtet. Welche Einheiten gilt es zu zerreißen und welche müssen repariert werden? Body-ody-ody-ody-ody-ody-ody-ody-ody-ody-ody-ody-ody-ody-ody.
Die kartesianische Leib-Seele-Dichotomie hallt aus einer Vergangenheit wider, die auf ihrer innigen Kenntnis der gewaltsamen Teilbarkeit von Körpern gebaut ist. Doch Vorstellungen vom Ganzen sind ebenso konfliktreich, verwickelt mit Ausschlüssen und faschistischen Idealen von Reinheit. Durch gewaltsame Geschichten und andauernde Formen der Unterdrückung hinweg haben erfindungsreiche und widerständige Zugriffe auf die Teilung von Körper und Geist Wege und Techniken hervorgebracht, sich erzwungenen traumatischen Einschließungen zu entziehen. Einige Fotografien, Zeichnungen, Notizen, Erinnerungen, Träume, Schnipsel haben es aus diesen Räumen als Zeug:innen herausgeschafft – durch’s Schmuggeln oder Verstecken. Zerstreut, in Fetzen. Eigensinnige Fasern kolonial verzerrter Figuren sind durch das zerschlagene Glas der Museumsvitrine dem ethnologischen Diorama entkommen. Diese Splitter durchdringen Häute, Wände, Grenzen und überqueren Ozeane. Die Bewegungen, die sie beschreiben, werden in heimlichen Botschaften weitergetragen. Unterschlupfe werden organisiert; Leute versammeln sich. Fortwährende Kämpfe: entgegen allen Widrigkeiten materialisiert sich Zusammensein.