Vorgeschlagen von Arootin Mirzakhani
Ein Rückgängingmachen abgeschlossener Gewaltakte – Präfix:De+Gewaltakt:Kolonialismus – macht aus sprachlicher_historischer Perspektive Sinn, ist semantisch jedoch zu schnell. Was, wenn Präfix und Wortstamm nur dazu in der Lage sind Bedeutung zu archivieren. Wie regulieren_unterstützen unsere Rechtssysteme, Förderungsmechanismen und Erwirtschaftungsstrukturen Progressivität. Wie ist die Institution:Kunst und deren Verwaltung durch kuratorische und vermittelnde Arbeitskraft eine Erweiterung dieser Regulatorien. Wie sind Kunstinstitutionen überhaupt in der Lage über ein Rückgängigmachen von Gewaltakten zu sprechen, wenn sie selbst durchtränkt sind von betriebsblinder Macht_Gewalt. Ist Dekolonialismus nicht die Weiterführung linearer Denklogiken hegemonialer Strukturen, wenn das Sprechen über De_Kolonialismus Kunstinstitutionen in ihrer Struktur nicht beeinflusst. Was, wenn das Fragen nach und Finden von neuem Vokabular nicht zielführend ist. Was, wenn wir intellektuell-diskursive Räume nicht mehr brauchen. Formen des Handelns, die sich auf Gewalt verhalten müssen. Formen des Sprechens, die auf im_materielle Verhältnisse, Mitveranwortung und Integrität setzen können. Formen des Zuhörens, die Egos und Gefühle bereits mitdenken und mitverhandeln. Formen des Schauens, wo unsere Blicke die öffentlichen und privaten Barrieren durchdringen. Formen des Riechens, wo Geruch und Erinnerung Orte archivieren. Formen des Schmeckens, wo Erde, Luft und Wasser wesentlich sind für lokale Gesellschaften. Wir brauchen handlungsorientierte Praxen, welche durch das Machen anders denken.