The School of Mutants (Boris Raux, Hamedine Kane, Lou Mo, Stéphane Verlet Bottéro, Valérie Osouf)

The School of Mutants (Boris Raux, Hamedine Kane, Lou Mo, Stéphane Verlet Bottéro, Valérie Osouf) leben und arbeiten in Dakar, SN, Brüssel, BE, Paris, FR, Taipei, TW, London, UK, und Saint-Étienne, FR

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The School of Mutants, All Fragments of the Word Will Come Back Here to Mend Each Other [Alle Fragmente des Wortes werden hierher zurückkehren, um sich gegenseitig zu reparieren], 2022, Installationsansicht, 12. Berlin Biennale, Akademie der Künste, Pariser Platz, 11.6.–18.9.2022, Foto: dotgain.info

The School of Mutants [Die Schule der Mutant:innen] ist eine kollaborative Plattform für Kunst und Forschung, die 2018 in Dakar, Senegal, gegründet wurde. Ihr Ausgangspunkt ist die Untersuchung der Rolle von Universitäten, Projekten staatlicher Schulen und akademischen Utopien im Prozess des nation building, der sich nach Erreichen der Unabhängigkeit im Senegal und in Westafrika vollzog. Die Plattform ist von weiteren transnationalen Netzwerken wie der Bewegung der Blockfreien Staaten, dem Afro- Asiatismus und Drittweltismus geprägt. The School of Mutants ist ein nomadisches Projekt, dessen Ziel darin besteht, Räume für die Produktion, Weitergabe und Pluralisierung von Wissen zu erschließen. Zu diesem Zweck setzt es sich mit soziokulturellen, ökologischen und ästhetischen Mutationen des Realen auseinander und entwickelt Videoarbeiten, Publikationen, Zusammenkünfte sowie kollektive Lernsituationen.

Das Projekt wurde nach der University of Mutants [Universität der Mutant:innen] benannt, die 1977 in Gorée, Senegal, mit Schwerpunkten auf nicht-hierarchischem Unterricht und Dekolonisierung akademischer Wissensbestände gegründet wurde. Es verbindet die Erfahrung dieser kurzlebigen Einrichtung sowohl mit den Archiven anderer pädagogischer Utopien jenes Jahrzehnts als auch mit literarischen und theoretischen Überlegungen zur Figur der:s Mutant:in von Octavia Butler bis zu Édouard Glissant.

The School of Mutants lädt uns zum aktiven Nachdenken darüber ein, wie wir die für experimentelle pädagogische Strukturen entscheidenden Ideologien dekonstruieren und kollektiv rekonstruieren können, die zum Wechsel der Paradigmen und zur Neuausrichtung der Diskurse über den afrikanischen Kontinent und darüber hinaus beitragen. Die Installation, die im Rahmen der 12. Berlin Biennale gezeigt wird, eröffnet den Dialog zwischen Archivmaterial und spekulativen Videoarbeiten.

Marie Helene Pereira

Ausstellungen

Mutatis Mutandis, 2022, Dak’Art, La Biennale de Dakar, Musée Théodore-Monod d’art africain, Dakar (SN)

L’École des Mutants, 2021, Raw Material Company, Dakar (SN)

Sagesse des Lianes, 2021, Centre International d’Art et du Paysage de l’île de Vassivière, Beaumont-du-Lac (FR)

UFA-Universités des Futurs Africains, 2021, Le Lieu unique, Nantes (FR)

12th Taipei Biennial: You and I Don’t Live on the Same Planet, 2021, Taipeh (TW)