Mónica de Miranda lebt und arbeitet in Lissabon, PT, und Luanda, AO

1

Mónica de Miranda, Path to the Stars, 2022, Video, Farbe, Ton, 34’41“, Videostill, Courtesy Jahmek Contemporary Art © Mónica de Miranda

Der Film von Mónica de Miranda ist nach dem Gedicht „O caminho das estrelas“ [Der Weg zu den Sternen, 1953] von Agostinho Neto benannt, dem Freiheitskämpfer und ehemaligen Präsidenten Angolas, und geht unterschiedlichen Bedeutungen und Verbindungen von Sternen nach. Die Künstlerin beleuchtet die Geschichten unsichtbarer und nicht gewürdigter Stars, die für die angolanische Unabhängigkeit gekämpft haben – vor allem Frauen – sowie die ökologischen Ressourcen, die sie verteidigt haben. Insbesondere die Wasserwege sind Zeugen der Geschichte der Vergangenheit und der Gegenwart. Der Kwanza-Fluss ist einer der längsten Flüsse Angolas; er mündet in den Atlantischen Ozean und bildete den Ausgangspunkt für die portugiesische Invasion. Als Schauplatz zahlreicher Widerstandskämpfe und als Naturgewalt ist der Fluss auf der angolanischen Währung als wichtiges Symbol der Unabhängigkeit abgebildet.

2

Mónica de Miranda, Path to the Stars, 2022, Video, Farbe, Ton, 34’41“, Videostill, Courtesy Jahmek Contemporary Art © Mónica de Miranda

An der Schnittstelle von Fakt und Fiktion verwebt de Miranda persönliche Geschichten und kollektive Erinnerung, um über die Beziehung zwischen Mensch und Natur als mögliche Quelle von Heilung und Wiedergutmachung zu spekulieren. Der Film spiegelt diese Vision aus der Vergangenheit heraus wider und befasst sich mit den nie überwundenen kolonialen Strukturen und Hinterlassenschaften – insbesondere mit den verheerenden Auswirkungen des Extraktivismus. Die filmische Reise der Künstlerin ist eine Hommage an die Kämpferinnen von damals und an jene Frauen, die heute um Sichtbarkeit ringen. De Miranda erweitert den Begriff des Territoriums und versetzt ihre Hauptfigur in einen realen wie utopischen Raum der Fantasie und der Befreiung. Sie reist allein den Kwanza-Fluss hinunter zum Meer und begegnet dabei ihren eigenen Geistern, Schatten und Erinnerungen sowie ihrer Vergangenheit, Gegenwart und künftigen Heilung.

 

Marie Helene Pereira

Ausstellungen

Une communauté imaginée, 2022, Frac des Pays de la Loire, Nantes (FR)

Beyond Homogeneity, 2022, Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Syke (DE)

Europa, Oxalá, 2021, Mucem – Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée, Marseille (FR)

Bum bum ba ye [Under pressure], 2021, Galeria Sabrina Amrani, Madrid (ES)

All that burns melts into air: Mónica de Miranda, 2020, Sabrina Amrani, Madrid (ES) (solo)

Geografia Dormente, 2019, Galeria Municipal de Arte, Almada (PT) (solo)

Tomorrow Is Another Day, 2018, Carlos Carvalho Arte Contemporânea, Lisabon (PT) (solo)