Maithu Bùi lebt und arbeitet in Berlin, DE

1

Maithu Bùi, MMRBX, 2022, 2-Kanal-Videoinstallation, Farbe, Ton, ca. 30’; Salz, Maße variabel © Maithu Bùi

Die Augmented-Reality-Installationen von Maithu Bùi beschäftigen sich mit persönlicher Erinnerung und kollektiver Geschichte. Im Rahmen der 12. Berlin Biennale präsentiert Bùi Mathuật – MMRBX (2022), eine Videoinstallation, die auf einem Virtual-Reality-Videospiel basiert. „Mathuật“ ist eine Kombination aus dem Namen Maithu und dem vietnamesischen Wort für Magie, ma thuật. MMRBX ist eine Abkürzung von „memory box“. Die Arbeit bringt das vietnamesische Ritual des Sorgens für die Toten metaphorisch mit einer allegorischen und virtuellen memory box in Verbindung, in der mnemonische Bewegtbilder verwahrt werden.

2

Maithu Bùi, MMRBX, 2022, Installationsansicht, 12. Berlin Biennale, KW Institute for Contemporary Art, 11.6.–18.9.2022, Foto: Silke Briel

Die Arbeit ist fest im Kontext der Mythologie Südost- und Ostasiens verankert, wo die Kommunikation mit den Toten ein integraler Bestandteil des Alltags ist. Mathuật – MMRBX zielt darauf ab, vergangene Wunden der Überlebenden in der Diaspora (Việt Kiều) auszugraben, die in den meisten Communitys verborgen bleiben. In einer an postkolonialer Amnesie leidenden Welt stellt das Erinnern laut Bùi eine Form des Widerstands dar, denn die Geister und Seelen historischer Traumata finden keine Ruhe. Bùis Ziel ist es, ein Archiv persönlicher Erinnerungen und generationsübergreifender Traumata zusammenzutragen, das es der vietnamesischen Diaspora ermöglicht, ihre eigene Geschichte zu formulieren.

Đỗ Tường Linh

Ausstellungen

Curating through Conflict with Care (CCC), seit 2022, nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst, Berlin (DE)

Conditions of a Necessity, 2021, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Baden-Baden (DE)

KW Digital: Open Secret, 2021, KW Institute for Contemporary Art, Berlin (DE) (online)

#Mygration Festival Deutschland, 2020, Forum Factory, Berlin (DE)